Wolfgang Klinser wurde 1965 in Oberösterreich in einer Musikerfamilie geboren. Seinen ersten Musikunterricht erhielt er im Alter von sechs Jahren von seinem Großvater, der am Konservatorium in Wien Komposition und Klavier unterrichtete.
Nach acht Jahren Klarinettenunterricht an der Musikschule, währenddessen er mehrere Preise beim österreichischen Landes- und Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ erhielt, begann er an der Musikuniversität Wien bei o.Prof. Horst Hajek Konzertfach Klarinette zu studieren. Beim Abschluss mit Auszeichnung wurde ihm der Würdigungspreis des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst zuerkannt.
Wolfgang Klinser war Soloklarinettist in verschiedenen Orchestern, zuletzt bei den Münchner Philharmonikern bevor er einem Ruf an die Kunstuniversität Graz folgte und sich der Kammermusik und dem Musizieren in Kammerorchestern verschrieb. Derzeit ist er in der Camerata Salzburg und im Wiener Kammerorchester als erster Klarinettist tätig.
2012 war er als Gastmusiker für Soloklarinette bei den Wiener Philharmonikern unter Christoph Eschenbach in Australien, China und Japan auf Tour.
Als Solist tritt er regelmäßig in Erscheinung, so u.a. schon mehrmals bei den Salzburger Festspielen mit der Camerata Salzburg. Ebenso mit diesem Orchester unter Giovanni Antonini im Großen Saal des Mozarteums sowie bei der Mozartwoche Salzburg im Jänner 2014 unter Louis Langree. Im Wiener Konzerthaus war er Solist mit dem Wiener Kammerorchester unter der Leitung von Heinrich Schiff sowie bei den Haydntagen Eisenstadt mit der Österreich-Ungarischen Haydnphilharmonie unter Christopher Hogwood. Mit diesem Orchester trat er auch als leitender Solist in Budapest in der Liszt Akademie auf.
Kammermusiktourneen führten ihn nach Japan, Italien, Schweiz, Deutschland, England, Venezuela, den Libanon und in die Vereinigten Arabischen Emirate.
Interview
Im Gespräch mit Wolfgang Klinser
Beschreibe die CAMERATA in drei Wörtern deiner Muttersprache!
Freiheit, Energie, Teamwork
Wie fühlt sich das Musizieren in einem Kammerorchester für dich an?
Es fühlt sich eigenverantwortlicher an, als in anderen Ensembles.
Musik gilt als „universelle Sprache der Menschheit“ - welcher Grammatik folgt sie deiner Meinung nach?
Musik ist aufs Engste mit der Sprache verbunden, die Frage was zuerst da war, ist wohl nicht zu beantworten. Alle grammatikalischen Bauprinzipien der Sprache (Sprachmelodie, Färbungen durch psychologische Inhalte, etc.) sind sinnverwandt auf die Musik anwendbar, die diese durch ihren Symbolcharakter aber noch erhöht und verschlüsselt.
Wenn die Musik der CAMERATA eine kulinarische Spezialität aus deinem Heimatland wäre - was wäre sie und warum?
Steak, medium und ordentlich gepfeffert und gesalzen.
Welche Bedeutung hat klassische Musik in der heutigen Zeit?
Die, die sie immer hatte: Erinnerungen wachrufen an unseren ästhetischen Anteil, Freude bereiten (dadurch), Entspannung und Anspannung (beides im unterstützenden Kontext), Botschaften übertragen, durch Symbolcharakter: in sanfter Art.
Welche Aufgabe übernimmt dein Instrument im Zusammenspiel mit der CAMERATA?
Die naturgemäß der Klarinette übertragenen: im Solo oft Gesangliches, in der Farbe warmes, ansonsten oft das Ganze unterstützend.
Wenn Mozart noch leben würde: was würdest du ihm gerne mal sagen?
Danke!!! Danke!!! Danke!!!